Abstinenz

 

Kein Alkohol tötet auch. 43 1/2 Tweets gegen die Abstinenz.
Eine kausale Chronologie, umrahmt mit billigen Reimen.
 
1. Tag (01.03.2017)
Ein schöner Tag mit Restalkohol und Gleichgültigkeit. Die Arbeit geht leicht von der Hand. Das ist nicht von der Hand zu weisen.
Reim: Alkohol im Blut gibt jedem Menschen Mut.
 
2. Tag (02.03.2017)
Die halbe Nacht wach und schwitzend wie ein Schwein. Morgens war da die sehr unangenehme Aufregung und großer Druck im Kopf. Ab Mittag stieg der Saufdruck. Das Leben ist sinnloser, als jemals zuvor.
Reim: Anstatt so wie ein Schwein zu schwitzen, hätt ich jetzt lieber einen sitzen.
 
3. Tag (03.03.2017)
Ich habe Lust auf ganz viel Bier. Früher war das Leben nicht so sinnlos. 
Reim: Fehlt der Sinn im Leben dir, trink mal besser ganz viel Bier. 
 
4.Tag (04.03.2017)
Mehr als zuvor scheint das Leben trostlos. Mit Bier war alles besser.
Reim: Im Leben einen Sinn zu finden, ist schwerer, als sich einen umzubinden. 
 
5. Tag (05.03.2017)
Ich wusste gar nicht, wie sinnlos das Leben ist. Trunkenheit ist ein wunderbarer, sinnhafter Zustand.
Reim: Trunkenbolde sind nicht dumm, sie trinken viel und hängen rum.
 
6. Tag (06.03.2017)
Trunkenheit. Ich kann mir nichts würdevolleres vorstellen. Abstinenz dagegen ist sinnlos, wie das Leben mit ihr.
Reim: Was verhindert Kriminalität? Bier zum Frühstück in der Pubertät.
 
7. Tag (07.03.2017)
Kein Bier. Komische Dinge interessieren auf einmal. Zum Beispiel Frauen.
Reim: Nüchtern ist das Leben so schön, wie in der vollen Wanne ein Fön.
 
8. Tag (08.03.2017)
24-30 Biere habe ich bisher nicht getrunken und damit 50-60 Stunden ohne Frohsinn, Lebensfreude und Zuversicht verbracht. Freudlosigkeit macht sich breit.
Reim: Kein Getränk zum Abendbrot, manch einer schlägt die Olle tot.
 
9. Tag (09.03.2017)
"Ich sehe Stimmen und die riechen komisch." Ist nicht von mir, gibts aber.
Reim: Kein Alkohol, kein Trinkgelage, das sieht man morgens auf der Waage.
 
10. Tag (10.03.2017)
Kapitalismuskritik des unbekannten Trunkenbolds: "Nichts kaufen, sich lieber besaufen."
Reim: Alternative Fakten: Trinken macht fett und Durchfall ist nett.
 
11. Tag (11.03.2017)
Ohne Alkohol sind die Dinge noch widerwärtiger als mit.
Reim: Hätte Clinton mehr getrunken, wär sie nicht so tief gesunken.
 
12. Tag (12.03.2017)
Alkoholismus ist keine Krankheit.
Reim: After shave und Spiritus sind ein echter Hochgenuss.
 
13. Tag (13.03.2017)
Verstopfung dagegen schon. Nichts ist gut ohne Alkohol.
Reim: Trinkst du Bier vor sieben Uhr, hilft das sogar gegen Ruhr.
 
14. Tag (14.03.2017)
Nun ist auch noch der Saufdruck weg. Ich fühle mich verlassen.
Reim: Blauer Würger, grüne Wiese, helfen jedem aus der Krise.
 
15. Tag (15.03.2017)
Mein Blutdruck ist im Keller. Ich schlafe ständig ein. Mittags liegt mein Schlafbedürfnis bei drei Stunden. Morgens werde ich nicht vor 10 wach. Summasumarum verbringe ich 17 Stunden/Tag schlafend.
Reim: Zur Morgen- und zur Mittagsschicht ist ein Arbeiter stets dicht.
 
16. Tag (16.03.2017)
Die totoptimierte kapitalistische Arbeitsgesellschaft wird an ihrer Abstinenz zugrunde gehen.
Reim: Doch nicht nur abends, auch morgens um vier trinkt, ein freier Bürger Bier.
 
17. Tag (17.03.2017)
Ich bekomme große Lust zu koksen. KOKS!
Reim: Nüchtern bleibt auch zu vermissen, man muss nicht zwölfmal täglich pissen.
 
18. Tag (18.03.2017)
Koksen. Mmh.
Reim: Des kleinen Mannes Sonnenschein ist sicherlich nicht nüchtern sein.
 
19. Tag (19.03.2017)
Ich muss unbedingt koksen.
Reim: Ist rechts im Bauch ein fetter Knoten ist Bier noch lange nicht verboten.
 
20. Tag (20.03.2017)
Irgendwann muss man ja mal mit dem koksen anfangen.
Reim: Bei einer Leber grau wie Ton, ist's zu spät für Prävention.
 
21. Tag (21.03.2017)
Da fragt man sich, warum alles um einen herum so abscheulich ist?
Reim: Läuft Blut aus dem Ösophagus, sorgt das beim Essen für Verdruss.
 
22. Tag (22.03.2017)
Abscheulich ist gar kein Ausdruck. Regelrecht widerwärtig. Ganz anders als betrunken zu sein.
Reim: Kein Problem ist es dagegen, mit den Kumpels einen heben.
 
23. Tag (23.03.2017)
Ich wusste gar nicht, wie trostlos das Leben ist.
Reim: Füße dreckig, Birne hohl, zum Glück gibt es den Alkohol.
 
24. Tag (24.03.2017)
Nichts trinken ist wie die Arbeit eine sehr trostlose Angelegenheit.
Reim: Wer morgens Bier nicht trinken will, ist ein bescheuerter Mandrill.
 
25. Tag (25.03.2017)
Eigentlich ist mir alles egal.
Reim: Wenn die Bude stinkt und schimmelt, haste wieder Bier verpimmelt.
 
26. Tag (26.03.2017)
Woher die ganze Gleichgültigkeit nur kommt?
Reim: Der Bürgersinn, das weiß doch jeder, liegt manchem schwer auf seiner Leber.
 
27. Tag (27.03.2017)
Man kann tatsächlich kotzen ohne besoffen zu sein.
Reim: Die Leber ein grauer, fettiger Knoten, nun sei beim Saufen Vorsicht geboten.
 
28. Tag (28.03.2017)
Ist das da Blut in meinem Erbrochenem?
Reim: Leberschwäche wird vermutet, wenn nachts die Speiseröhre blutet.
 
29. Tag (29.03.2017)
Ich kann Leberzirrhose auch völlig ohne zu saufen.
Reim: Leberzirrhose, Bier aus der Dose.
 
30. Tag (30.03.2017)
...und Wasserbauch.
Reim: Wenn Eiweiß munter diffundiert, ist deine Leber explodiert.
 
31. Tag (31.03.2017)
Das ganze Programm. Wie kann man nur so vor die Hunde kommen? Denk' doch mal an die HUNDE!
Reim? Wer Bier hat, braucht keinen Dackel.
 
32. Tag (01.04.2017)
Wie soll ich das nur meiner Frau erklären? Die schlägt mich tot! 
Reim: Mit einem Vollrausch, einem dicken, lass dich nicht zu Hause blicken. Denn rammelst du in deine Hütte, schenkt deine Frau dir Stiefeltritte.
 
33. Tag (02.04.2017)
Dass ich vom Nichtsaufen eine Leberzirrhose bekommen habe, macht mich zum Gespött der ganzen Stadt.
Reim: Ist die Leber hart und grau, interessiert das keine Sau.
 
34. Tag (03.04.2017)
Ironie des Schicksals. Man sollte dir Menschen davor warnen, mit dem Saufen aufzuhören!
Reim: Vor lauter Sorge um die Kinder, trank ich den Fusel von 'nem Inder.
 
35. Tag (04.04.2017)
Wenn einem die eigenen Kinder ihre Leber anbieten, ist man wohl ganz schön im Eimer. Das kann ich doch unmöglich annehmen. Die brauchen ihre Lebern doch noch!
Reim: Das ist der Preis fürs viele Saufen, die Kasse muss ne Leber kaufen.
 
36. Tag (05.04.2017)
Diese nutzlose Drecksleber.
Reim: Grüne Wiese soff ich flink, seitdem ist meine Leber pink.
 
37. Tag (06.04.2017)
Ich bin wahrscheinlich der erste Abstinenzler, der ein Leberversagen hat.
Reim: Dass Alkohol die Leber schwächt, ist alles andre als gerecht.
 
38. Tag (07.04.2017)
Ich hätte nie mit dem Saufen aufhören dürfen. 
Reim: Mit dem Saufen aufzuhören, soll keinesfalls der Frau man schwören.
 
39. Tag (08.04.2017)
Alkoholismus ist gar keine richtige Krankheit.
Reim: Vom ganzen Schwitzen ohne Bier, stinkt man wie Fotze früh halb vier.
 
40. Tag (09.04.2017)
Und Leberzirrhose auch nicht.
Reim: Der Streifen unten in der Hose, hat was zu tun mit der Zirrhose.
 
41. Tag (10.04.2017)
So wie ich aussehe, lassen die mich nie wieder Zug fahren.
Reim: Dass Saufen auf die Leber geht, in vielen schlauen Büchern steht.
 
42. Tag (11.04.2017)
Bier wird mir auch keiner mehr verkaufen. Und ich darf die Kinder kein Bier holen schicken. Sonst schlägt die Frau mich tot.
Reim: Schuldlos steht das Bier am Pranger, die Olle ist schon wieder schwanger.
 
43. Tag (12.04.2017)
Haut fahl, Kopf kahl,
Zähne ohne, Pheromone,
Beine offen, Arzt getroffen,
Termin um vier, ab drei gibts Bier,
von der Kasse, die ich hasse,
immer mehr, mein Darm wird leer,
Hose dreckig,
Beine fleckig,
Ohren eckig,
Kokslollie schleck ich,
Schlüpfer ist nass,
Aber die Nase blass,
Malz und Hopfen,
Wunden tropfen, 
Abendrot,
nun isser tot.
 
Selbstverständlich lebt der Protagonist noch und erfreut sich bester Trunkenheit. Aber genau so hätte es laufen können. Menschen sollte man daher vor unüberlegter und voreiliger Abstinenz warnen. Was hiermit geschieht. (DonLocko)