Gepriesen sei hier ein Gericht,
von dem man immer wieder spricht,
denn es ist so schön und schlicht –
Suppe!
Was füllt den Magen bis zum Rand,
ist lange in der Welt bekannt,
zu Hause schmeckt´s und auch am Strand –
Suppe!
Was hat Gehalt wie Kohlroulade,
nicht ganz so süß wie Marmelade,
macht satt vom Hals bis hin zur Wade -
Suppe!
Was mag der Mann, die Frau mag´s auch,
was ist seit tausend Jahren Brauch,
nach Stunden bläht es noch den Bauch –
Suppe!
Was gibt man Kranken oder Siechen,
der Blinde kann´s im Dunkeln riechen,
ein Leichnam selbst beginnt zu kriechen –
Suppe!
Manch Kind kriegt einen Wachstumsschub,
und abends macht es Dumme klug,
von diesem Saft gibt´s nie genug –
Suppe!
Das Huhn ist tot und auch die Kuh,
das Schwein gibt einen Fuß dazu,
und nach dem Essen braucht man Ruh –
Suppe!
Mit Erbsen oder stinkend Fisch,
in tiefen Tellern auf den Tisch,
die Zutaten nicht immer frisch –
Suppe!
Kommt Wasser rein und andrer Mist,
nichts, was dafür zu schade ist
und fast noch in den Sud gepisst –
Suppe!
Für Suppe tät man Ehebrechen,
oder mit dem Teufel zechen,
sich an der ganzen Menschheit rächen –
Suppe!
Mit Suppe kann man Frieden stiften,
und endlich seine Frau vergiften,
sie wird den Geist von innen liften -
Suppe!
Beim Kochen soll man Bücher lesen,
an Suppe wird die Welt genesen,
viel mehr noch, als am deutschen Wesen -
Suppe!
Die Töpfe voller Seeligkeit,
vom Hunger ist die Welt befreit,
leer der Kopf und voll der Leib –
Suppe!
Und nach der Speise eine Fluppe,
bringt Segen wie des sternes Schnuppe,
das sprach schon Lenin zu der Gruppe -
Suppe! Suppe! Suppe! (HO)